P R E S S E M I T T E I L U N G

Berlin, Januar 2013

Langzeitdokumentation »Berlin – Ecke Bundesplatz«: Das große Finale

Nachdem die 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin im »Berlinale Special« und als Auftakt der Reihe »Berlinale goes Kiez« die letzten vier Filme der Langzeitdokumentation »Berlin – Ecke Bundesplatz« präsentieren, folgt ab Mitte Februar die TV-Premiere. Zugleich würdigen ein Buch, eine DVD-Gesamtausgabe und eine Online-Präsentation der Deutschen Kinemathek die Serie.

Ganze 26 Jahre lang haben die Filmemacher Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm Leben und Sterben von Bewohnern am Bundesplatz in Berlin-Wilmersdorf mit der Kamera begleitet. Nun können sich die Protagonisten und Regisseure über eine zweite Berlinale-Einladung freuen: Am Samstag, dem 9. Februar 2013, wird für sie vor dem Bundesplatz-Kino der rote Teppich ausgerollt. Im »Special« der Berlinale 2013 sind am 9. Februar »Feine Leute«, »Bäckerei im Kiez«, »Schornsteinfegerglück« und »Vater, Mutter, Kind«, die vier neuen Filme von »Berlin – Ecke Bundesplatz« zu erleben. Mit den vier Filmen endet »ein monumentales Projekt, das in der deutschen Fernsehgeschichte einmalig ist.« (Berliner Morgenpost). Nach der Berlinale-Präsentation am 9. Februar 2013 wird das Bundesplatz-Kino die Filme vom 10. bis 13. Februar 2013 wiederholen. »Berlin – Ecke Bundesplatz« ist eine Produktion von Känguruh-Film, Berlin, für den WDR (Redaktion Lucia Keuter und Jutta Krug), den RBB (Redaktion Rolf Bergmann) und 3sat (Redaktion Reinhard Wulf). Die neuen Filme sind mit Unterstützung des Medienboard Berlin-Brandenburg entstanden.

Ab dem 19. Februar 2013 sind die vier neuen Filme bei 3sat zu sehen, ab dem 23. Februar 2013 im WDR und ab dem 26. Februar 2013 im RBB. 3sat und RBB zeigen zusätzlich auch ältere Folgen. Darüber hinaus erlauben ein Buch, eine DVD-Edition und eine Online-Präsentation der Deutschen Kinemathek tiefe Einblicke in das Werk, seine Entstehung und seine Einordnung innerhalb der deutschen Fernsehlandschaft: »Berlin Ecke Bundesplatz – Das Buch« von Claudia Lenssen (be.bra verlag, Erscheinungstermin: 04.02.2013), eine neunteilige DVD-Gesamtausgabe (Absolut Medien, Veröffentlichung: Februar 2013) und eine Online-Präsentation der Deutschen Kinemathek — Museum für Film und Fernsehen (www.berlin-ecke-bundesplatz.de, Freischaltung ab dem 09.02.2013), zu der u.a. zwei frühe Folgen sowie Fotografien von Ingeborg Ullrich gehören, die das Projekt von Anbeginn mit ihrer Kamera begleitet hat.

»Die zweite Berlinale-Einladung für »Berlin – Ecke Bundesplatz« nach 2009 macht uns und alle Protagonisten sehr glücklich. Es ist eine große Ehre für uns, weil wir 26 Jahre lang zeigen konnten, dass normale Menschen die echten Stars im Leben sind«, so Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm. Die beiden Regisseure begleiten seit 1986 mit Geduld und Kamera das, was man »das ganz normale Leben« nennt. Sie zeigen ein Vierteljahrhundert lang Alltag, Freud’ und Leid ausgewählter Bewohner aus dem Bundesplatz-Kiez. Dabei dokumentieren sie die Stadt Berlin genauso wie die BRD-Geschichte in der Kohl-Ära oder Nachwendezeit.

Die Filmemacher

Detlef Gumm, geboren 1947 in Ludwigshafen am Rhein, ging 1967 nach Berlin. Dort studierte er Publizistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte.

Hans-Georg Ullrich 1942 in Magdeburg geboren, startete, nachdem er die Fachschule für Fotografie absolviert und beim amerikanischen Sender CBS erste praktische Fernseherfahrungen gesammelt hatte, zunächst seine Karriere als Kameramann und Regisseur beim Industriefilm. 1969 realisierte er für den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka einen vielbeachteten Film; mehrere Industriefilme folgten, darunter eine preisgekrönte Produktion auf dem Industriefilmfestival in Paris 1970.

1976 wurde Produktionsfirma Känguruh-Film gegründet. Weit über 100 lange und kurze Dokumentarfilme sind seitdem in ihrer Berliner Filmwerkstatt entstanden, an vielen anderen Filmen war und ist die Firma als Produzent beteiligt. Ein vielfach preisgekröntes Duo, das schon früh, 1973, mit der 24-teiligen Reihe«Alltag — Bilder von unterwegs« die bundesdeutsche Wirklichkeit ablichtete.

Produktionsfirma: Känguruh-Film

Nachdem Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm bereits mehrere Dokumentar- und Industriefilme für verschiedene Auftraggeber produziert hatten, wurde 1976 Känguruh Film gegründet. Die Firmengründung zielte auf die Möglichkeit, eigene Dokumentarfilme unabhängig produzieren zu können.

Gegen Ende der 90er Jahre wird das Team durch den Produzenten Volker Ullrich verstärkt.  Produktionen von Känguruh-Film sind u.a.: »Du mich auch« von Dani Levy und Helmut Berger (… das Langfilm-Debüt von Dani Levy);  »Mein Krieg« von Harriet Eder und Thomas Kufus;  »Y si te vi« von Miguel Barreda ein Coproduktion mit Casablanca Film;  »Die Villa« und »da kann noch viel passieren« von Calle Overweg;  »Die Entdeckung der Currywurst« von Ulla Wagner, nach der Novelle von Uwe Timm (u.a. mit Barbara Sukowa) in Koproduktion mit Tag/Traum Köln.

Filmographie Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm (Auswahl)


1973»Alltag – Bilder von unterwegs«
1979»Deutschlandgeschichten«, Filmfestspiele Berlin und Tokio
1981»Vom überstehen der Stürme«, Prädikat: Besonders wertvoll, Festival Saarbrücken, Grenzlandtage, Duisburg
»Tomayer fährt weiter«, Prädikat: Besonders wertvoll
»Breker oder nichts gelernt«, Preis der DDR-Film- und Fernsehschaffenden
1982»Keine Panik auf Hannibal«, Preis des Zweiten Europäischen Umweltfilmfestivals Rotterdam 1983
1983»Drei Wochen Nordost«
1985»Der Katalog«, Prädikat: Besonders wertvoll, Festival Duisburg
»Voll auf der Rolle«, Co-Regie Claudia Schröder
Preis beim Festival in Tomar, Portugal
1986»Ein Zirkus voller Abenteuer«, Adolf-Grimme-Preis, Deutscher Videopreis
»Berlin – Ecke Bundesplatz«, Beginn der Langzeitdokumentation
1988»Brasilianische Protokolle«, Festival Leipzig 1989
1991»Von Straßenkindern und grünen Hühnern«
Preis«Der goldene Spatz« beim Kinderfilmfestival in Gera
1991»Friede, Freude, Katzenjammer«, Berlinale 92, Filmfest Washington D.C.
1993/94»Das Fremde«
1995/96»Fotos für die Ewigkeit«
1997/98»Noch mal davongekommen«
1999»Berlin – Ecke Bundesplatz« (6 x 90 Min.):
Stern des Jahres AZ München
2003»Berlin – Ecke Bundesplatz« (4 x 90 Min.):
»Kinder, Kinder«, »Alte Freunde«, «Vereinigungen«, »Recht und Ordnung«
Nominierung Adolf Grimme Preis, Bürgermedaille Berlin
2005–2009»Berlin – Ecke Bundesplatz« (5 x 90 Min.):
»Die Aussteiger«, »Die Köpcke-Bande«, »Der Yilmaz-Clan«,
»Schön ist die Jugend … «, »Mütter und Töchter«
Nominierung Deutscher Fernsehpreis 2009
2009–2013»Berlin – Ecke Bundesplatz« (4 x 89 Min.):
»Feine Leute«, »Bäckerei im Kiez«, »Schornsteinfegerglück«,
»Vater, Mutter, Kind«

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